Die Umweltkatastrophe von 2000

Dreizehn Leuchtsterne, hoch in der Rudenwand, erinnern an die 13 Einwohner von Gondo, welche der Murgang vom 14. Oktober 2000 mit sich in den Tod riss. Ergiebige Regenfälle, die tagelang an die Fels­wand prallten und an deren Fuss versickerten, führten zu einem Abrutschen des Hanges samt Gebäuden, Strassen, Schutzdamm und Infrastruk­tur.

Wie tief Angst, Trauer und Unsicherheit in der sofort evakuierten Bevölkerung sassen, liess sich aus den Schreckensbildern und Medienmeldungen nur erahnen. Die Leute haben Angehörige und Mitbewohner verloren, Hab und Gut waren zerstört und ein Stück Heimat war weggebrochen. Die Zukunft von Gondo war in Frage gestellt. An einen Wiederaufbau und die Rückkehr der Bevölkerung war ohne Hilfe von aussen nicht zu denken.

Gondo wurde nicht im Stich gelassen. Solidaritätsbezeugungen aus nah und fern, zahlreiche kleine und grosse Spenden, Hilfszu­sagen von privater und institutioneller Seite und das Engagement von Behörden und Politikern liessen Hoffnung und Glaube für einen Wiederaufbau aufkeimen. Nach zwei Jahren Planung und Projektevaluation und zwei weiteren Jahren Bau konnte am 14. Oktober 2004 das Gemeindewerk eingesegnet und der Bevölkerung übergeben werden. Zwei neue Mehrfamilienhäuser, eine Einstellhalle für Fahrzeuge und ein Dorfplatz direkt beim ebenfalls stark zerstörten und von der Stiftung Stockalperturm Gondo wieder aufgebauten Stockalperturm zeugen von der erfahrenen Hilfe und dem Überlebenswillen des Dorfes und seiner Bevölkerung.

Die Gemeinde und ihre verbliebenen Bewohner bezeugen ihren Dank in dem sie Gondo treu sind und sich um eine nachhaltige Zukunftsgestaltung des Dorfes kümmern. Dieser Dank gilt allen, die mithalfen, dem Dorf wieder Perspektiven zu öffnen und der Bevölkerung Mut und Kraft gaben, ihre Zukunft zuversichtlich und aktiv anzugehen.